„Chancen Geben“

Neuer Verein hilft Geflüchteten bei der Integration in Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. „Chancen Geben“ will die Flüchtlingshilfe in Wolfenbüttel auf ein sicheres Fundament stellen. Wie die Beteiligten das schaffen wollen.

Viele Geflüchtete leben derzeit im Kreis Wolfenbüttel. Um sie besser integrieren zu können, haben sich ehrenamtlich Engagierte nun zu einem Verein zusammengeschlossen. Die feste Organisationsform soll es leichter machen, ein Netzwerkaufzubauen, Spenden zu akquirieren und Hilfsprojekte auf die Beine zu stellen. Der neue Verein heißt „Chancen Geben“.

Zur Gründungsversammlung imRatskeller kamen am Donnerstag 17 potenzielle Mitglieder zusammen. Als Vorsitzenden wählten sie den ehemaligen Wolfenbütteler Bürgermeister Thomas Pink. Im Vorstand dabei sind neben anderen auch Andre Volkeund Henning Kramer, die bereits seit Beginn des Überfalls der russischen Armee auf die Ukraine im Februar 2022 die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in Wolfenbüttel organisieren.

Hilfe für Selbsthilfe in Wolfenbüttel

„Wir haben erlebt, dass wir etwas bewegen können“, betonte Kramer bei der Versammlung. „Mit dem Verein wollen wir unser Handeln auf ein sicheres Fundament stellen.“ Der Verein könne Spenden annehmen und als Plattform für unterschiedliche Aktionen dienen. Ziel sei es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Im Fokus werde dabei nicht nur die Unterstützung der Menschen stehen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet seien. Kramer: „Die Problematik ist umfassender. Wir haben es mit unterschiedlichen Flüchtlingsströmen zu tun. Und wir müssen den Menschen unterschiedliche Hilfen geben.“ Oft sei es für die Geflüchteten schon schwierig, in einer für sie fremden Sprache ein einfaches Formular auszufüllen. Unbekannt sei auch, wie die Verwaltung arbeite und wie das Schulsystem funktioniere. „Wir wollen und müssen hier Hilfestellung geben“, sagte Kramer.

Weitere Hilfstransporte in die Ukraine

Thomas Pink nannte drei Schwerpunkte für die Vereinsarbeit. Hilfstransporte sollen weiter organisiert werden. Wichtig ist laut Pink aber auch, die Integration voranzubringen: „Immer mehr Menschen realisieren, dass sie länger hier sein werden und wollen sich beruflich integrieren.“ Deshalb müsse man mehr für die Sprachförderung und die berufliche Qualifizierung tun. Viele Ukrainer in Wolfenbüttel seien hoch qualifiziert. Um ihre Kenntnisse auf dem Arbeitsmarkt anbringen zu können, müssten sie aber die deutsche Sprache beherrschen.

Der Verein wolle zudem die Begegnung zwischen Geflüchteten und Wolfenbüttelern fördern und ein Netzwerk schaffen, in dem viele gesellschaftliche Institutionen vertreten sind. Entstehen könne beispielsweise ein Runder Tisch.

Quelle: Braunschweiger Zeitung/Wolfenbütteler Zeitung, Online-Ausgabe: 28. April, 2023